Föderaler Befähigungsnachweis
Direkt nach dem Knall habe ich zum ersten Mal angefangen darüber nachzudenken.
Also, nicht direkt nach dem Knall … denn zu dem Zeitpunkt wusste ich eigentlich nicht mehr, wo ich eigentlich war oder was passiert war.
… und dann hörte ich auf einmal Sirenen, die Feuerwehr. Sind die meinetwegen hier?
… das war wie in einem Film, als wäre ich selbst gar nicht dabei.
Da war diese Frau … Die kannte ich doch … Meine Kollegin? Rettete sie mir gerade wirklich das Leben? War sie also bei der freiwilligen Feuerwehr? Sie hat mich in die Realität zurückgeholt.
Da hat es angefangen, in dem Moment habe ich begriffen, wie wichtig diese Menschen sind. Und dann habe ich angefangen darüber nachzudenken …
Einige Tage später war ich sicher. Ich wollte zur Feuerwehr!
Zuerst musste ich meinen föderalen Befähigungsnachweis erlangen. Dieser wurde eingeführt, damit alle Feuerwehrmänner und -frauen in ganz Belgien dieselben Grundlagen haben. Man braucht Menschen, die einen klaren Kopf behalten und die man auch zusammen in ein brennendes Gebäude schicken kann.
Zunächst wurden meine Kenntnisse getestet. Um Feuerwehrmann zu werden, muss man einen Test mit Abiturniveau bestehen. Will man sofort Offizier werden, hat der Test Universitätsniveau. Glücklicherweise habe ich diesen Test bestanden und ich durfte an den nächsten Prüfungen teilnehmen. Wenn man einen der Tests nicht besteht, muss man ihn nochmal machen. Das gilt für alle Prüfungen.
So, meinen Kompetenztest hatte ich hinter mir, Zeit für den Test der einsatzbezogenen handwerklichen Fertigkeiten. Ich musste eine Reihe von praktischen Prüfungen ablegen. Das können Tests im Bereich Elektrizität, Holzbearbeitung oder Tests im Installationsbereich sein. Alles zwar Grundlagen, aber doch nicht ganz einfach. Ich musste innerhalb einer bestimmten Zeit sicher und präzise arbeiten.
Meine Erfahrungen aus dem Umbau meines Hauses kamen mir hierbei zugute. Ich habe den Test bestanden und durfte weiter zu den nächsten Tests … die Prüfungen der körperlichen Eignung, die nicht zu unterschätzen sind.
Erste Prüfung: 600 Meter laufen und dann die Drehleiter. 30 Meter hoch, nach unten gucken und meinen Namen rufen … Wenn man einen dieser beiden Tests nicht besteht, darf man nicht weitermachen.
Aber ich durfte weitermachen … 5 Klimmzüge, über einen Balken klettern. Dann musste ich über einen schmalen Schwebebalken laufen, gehockt gehen, Liegestützen machen, eine Plane durch den Gang ziehen, einen mit Wasser gefüllten Schlauch schleppen und einen Schlauch einholen. Und dann der letzte Test … Treppensteigen …
Dann musste ich nur noch mein Schwimmbrevet für 100 m vorlegen.
Und so hatte ich die föderalen Eignungsprüfungen bestanden.
Das war ein anstrengender Tag, glücklicherweise war ich gut vorbereitet.
Mit meinem föderalen Befähigungsnachweis in der Tasche kann ich jetzt den nächsten Schritt angehen und mich bei meiner Hilfeleistungszone bewerben.
In jedem steckt ein Feuerwehrmann: 18.000 Belgier sind schon dabei.
In jedem steckt ein Feuerwehrmann: Feuerwehrmann, auch was für dich?
In jedem steckt ein Feuerwehrmann: Besuche die Website jedevienspompier.be / ikwordbrandweer.be
Wir bedanken uns bei der Zone Taxandria, beim Ausbildungszentrum Paulo und beim Campus Vesta.